AH-Radtour 2016 - Kocher/Jagst

Die diesjährige Radtour der AH Kusterdingen Ende Juni folgte dem Kocher-Jagst-Radweg und war nicht nur wegen dem 5-jährigen Jubiläum etwas besonderes, sondern auch wegen der tollen Landschaft, in der einem aber immer wieder das verheerende Ausmaß der Unwetterschäden vor Augen geführt wurde.

Der Einstieg ins Kochertal erfolgte in Abtsgmünd, wo die Autos abgestellt wurden und sich 11 wackere Teilnehmer, durch ein 2. Frühstück gestärkt, gut gelaunt aufs Rad schwangen. Eben weg ging es auf asphaltierten Radwegen durch eine reizvolle Auen-Landschaft und in flotter Fahrt war nach 31 km Gaildorf erreicht - ein netter, eher unbekannter Ort, der zum Verweilen im Schatten einlud. Der Ort Rosengarten schien idyllisch, doch führte der Weg vom Kocher weg auf einige steile Anstiege, die tapfer erkämpft werden mussten, da die immer stärker brennende Sonne, mit gefühlt über 35 °C, erbarmungslos an die Reserven ging.
Der dringende Nachschub an Getränken, um der Dehydrierung Einhalt zu gebieten, konnte dann endlich in Schwäbisch Hall erledigt werden. Die imposante, mittelalterliche Stadt hatte es auch der Kusterdinger Rathausverwaltung angetan, die bei ihrem Ausflug mit Stadtführung - etwas überrascht - herzlich begrüßt wurde.
Hinter Schwäbisch Hall stockte die Tour, da aus unerklärlichen Gründen ein AH-Kamerad plötzlich fehlte und Suchtrupps in verschiedene Richtungen losgeschickt werden mussten. Die ursprünglich geplante Einkehr fiel diesem Umstand und wegen einiger geschlossener Gasthäuser zum Opfer. Erst in Geislingen erbarmte sich die Wirtin eines in Renovierung befindlichen Gasthofes, sah vom Fenster die durstige Radfahrgruppe und ließ sich das gute Geschäft nicht entgehen. Schnell war eine Sitzgruppe im Schatten vor dem Haus zusammengestellt und der guten Frau wurde tatkräftig beim Ausschenken und Servieren geholfen.
Zwischenzeitlich war auch der nicht mehr ganz junge "Ausreißer" wieder gefunden, der auf einer Alternativroute an der wartenden Gruppe einfach vorbei gefahren war und dann von der Hitze ganz erschöpft im nächsten Dorf eine weitläufige Bekannte als "Retterin" gefunden hatte.
Sehr dankbar waren alle unserem Dieter, der als Begleitfahrer fungierte und nicht nur das Gepäck transportierte, sondern auch vorsorglich einige Hitzeopfer aufsammelte und zum Tagesziel brachte.
In Braunsbach konnte das Ausmaß der Zerstörung durch die Naturgewalten, auch in den Gesprächen mit Einheimischen, hautnah nachvollzogen werden und es stimmte traurig angesichts der reizvollen Landschaft.
Trotz aufkommender Krämpfe verlief der Schlussspurt über Künzelsau ohne weitere Ausfälle. In Niedernhall war in einer tollen Gaststätte im Schatten schon ein Tisch gerichtet, von dem nach bester Verpflegung in lauer Sommernacht erst weit nach Mitternacht wieder aufgestanden wurde . Zuvor erfuhr man bei der vom Chef des Hauses - ein gelernter Winzer - selbst gestalteten, kleinen Jubiläums-Weinprobe, dass jede Rebe 8 mal in die Hand genommen werden muss, um einen Hohenloher Spitzenwein zu kreieren.

Nach einer gewittrigen Nacht war der Morgen angenehm feucht und kühl, doch bestens zum Radfahren geeignet. In flotter Fahrt kocherabwärts wiesen immer wieder mal Umleitungsschilder auf die Landstraße, weil der offizielle Radweg unpassierbar, oder wegen der unmittelbaren Nähe zum Wasser komplett weggespült war.
In Neuenstadt wurde eingekehrt, Vorräte eingekauft und das Zwischenziel in Bad Friedrichshall in Angriff genommen. Hier fand sich ein schön gelegenes Ausflugslokal, dessen Außenterrasse beste Sicht auf den Neckar und das nahe Bad Wimpfen bot. Der Einstieg ins Jagsttal an der Neckarmündung war schnell gefunden und auf ebenen, asphaltierten und gut ausgeschilderten Radwegen ging es Richtung Möckmühl. Dort in der Innenstadt konnte die Kaffeepause bei schönstem Sonnenwetter gehalten werden, bis nach und nach schwarze Wolken aufkamen und ein Gewitter zu einem verlängerten Aufenthalt zwang. Auf den letzten Kilometern zog sich das Fahrerfeld weit auseinander, doch in der Post beim Kloster Schöntal waren alle Mühen vergessen, insbesondere für diejenigen, die den Wellnessbereich ausgiebig nutzen. Trotz Hochbetrieb bot der Gasthof einen super Service und verwöhnte nicht nur mit tollem Essen, sondern auch mit einem Fernsehgerät im Biergarten, wo sich bald alle EM-Interessierten einfanden.
Bei wolkenverhangenem, aber trockenem Wetter wurde nach üppigem Frühstücksbuffet die 3.Tagesetappe jagstaufwärts in Angriff genommen. Nach Krautheim und Mulfingen zeigte sich das Jagsttal sehr idyllisch und es war eine Freude auf den abwechslungsreichen Radwegen die Natur zu genießen. Unter dem auf einem Berg thronenden Langenburg vorbei fand sich nach längerem Suchen das Wildererstüble, wo die Mittagsrast gehalten und die Rückreise mit dem Auto- bzw. Radtransport organisiert wurde. Nachdem das reduzierte Radfahrteam die Steigung hoch nach Leofels bezwungen hatte, führte der Radweg im steten Auf und Ab über Kirchberg nach Crailsheim. Hier endete die Radtour, um rechtzeitig die Heimfahrt nach Kusterdingen und zum abendlichen EM-Achtelfinalspiel antreten zu können. Inklusive kleiner Irrfahrten und Umfahrungen zeigte der Tacho wiederum ca. 280 km, so dass die Tour-Teilnehmer zufrieden und glücklich über die schönen gemeinsamen Stunden und die unfallfreie, erlebnisreiche Radtour auch gerne bei der anschließenden Autofahrt die Beine lang streckten.

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Bericht: Martin Laupheimer
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