Bei einer Radtour an Main und Tauber entlang, erkundete die AH Kusterdingen Ende Juni das Frankenland. Als Startpunkt für die Dreitagestour war Rothenburg o.d. Tauber ausgewählt, wo die 11 Teilnehmer mit zwei Autos und einem Kleinbus für den Radtransport schon früh am Morgen eintrafen. Die mittelalterliche Altstadt hat Charme, davon konnte sich jeder bei der Durchquerung zu Fuß ein Bild machen, bevor im sonnigen Außenbereich des Café Einzigartig das 2.Frühstück eingenommen wurde. Durchs Galgentor führte die erste Etappe auf dem Aisch-Radweg nach Osten und dann im sanften Schwung durch kleine, beschauliche Weiler Unterfrankens stets nach Norden.
Kein noch so verlockender Biergarten konnte die Formation stoppen. Die zeitweisen Versuche auf den Landesradweg Via Romea zu gelangen, scheiterten an der unzureichenden Ausschilderung und führten auf Feldwegen schon mal in die Irre. Daher befuhren wir die ruhigen Kreisstraßen, um in zielgerichteter Fahrt nach Aub zu gelangen, wo im schattigen Biergarten der Turmwirtschaft am langen Holztisch die Mittagspause eingelegt wurde. Auf der Trasse der überbauten Gaubahn ging es danach in angenehmer, flotter Fahrt durch Wald und Wiesen ins Maintal hinunter nach Ochsenfurt, der einzigen Bierstadt im fränkischen Weinland mit 2 Brauereien und einer weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung.
Am letzten Tag prasselte beim Frühstück noch der Regen, doch als der letzte Akku steckte, herrschte fast ideales Radfahrwetter, um auf dem Tauber-Radweg durch schattige Waldstücke in stetem Auf und Ab am Kloster Bronnbach und Gambach vorbei, rasch nach Tauberbischofsheim zu gelangen. Als hier ein Umweg drohte, konnte Gerd, ein gebürtiger Taubertäler, einen Polizeiwagen als Lotse mit der Anzeige „Bitte folgen“ gewinnen. In Weikersheim wurde am schönen Marktplatz unweit des Schlosses unter Sonnenschirmen die Mittagspause eingelegt. Das Ziel vor Augen waren die letzten Reserven mobilisiert und trotz einiger Anstiege kam die Gruppe gut voran und gönnte sich im originellen Gasthaus Holdermühle noch einen letzten Zwischenhalt. Hier führt die Landesgrenze zwischen Bayern und BW mitten durch die Gaststätte und ist mit einem symbolischen Grenzpfahl gekennzeichnet. Dann kam das über dem Taubertal thronende Rothenburg in Sicht und als die alte Steinbrücke überquert war trennte nur noch ein 1000m langer Anstieg vom Parkplatz, an dem alle Teilnehmer glücklich und unversehrt nach ca. 290 km ankamen und mit schönen Eindrücken die Heimreise antraten.
Einen sehr großen Respekt gebührt Gerd Hoffmann, unserem ältesten Teilnehmer mit 82 Jahren, der mit Bravour die ganze Rundtour bestritten hat. Dankbar war die Gruppe auch Wack (Michael Wagner), dem Fahrer des Begleitfahrzeugs, und ganz besonders dem Autohaus Schreiner, das den Transporter zur Verfügung gestellt hat.
Bericht: Martin Laupheimer Bilder: Alex Feuerbacher und Martin Laupheimer